Sieben goldene Regeln beim Autokauf

Sieben Goldenen Regeln beim Autokauf

Autokauf für Fortgeschrittene

Es musste ja irgendwann wieder so kommen – das Gespräch mit dem Autoverkäufer. Mein letztes Verkaufsgespräch liegt fast drei Jahre auf den Tag zurück und ich habe die Highlights schon wieder ausgeblendet und vergessen. Zum Glück, denn was mich in diesem Jahr alles erreichte war schon einzigartig. Selbstverständlich möchte ich euch die Gesprächsinhalte aus den vergangenen Verkaufsgesprächen nicht vorenthalten.

Mein ersten Besuch zur Besprechung der aktuellen Autosituation war eine absolute Katastrophe. Deutlich habe ich zu spüren bekommen, dass mein persönlich abgestellter Autoverkäufer nicht wirklich Lust auf weitere Gespräche und Bemühungen hat. Vielleicht bin ich auch mit einem zu kleinen Modell gleich ins Gespräch gestartet und habe den Verlauf schon vorprogrammiert. Was ich mir vorstellen könnte oder wo ich hin möchte? Nein, diese Antworten durfte ich nicht aussprechen, da definitiv die Fragen dazu komplett unterbunden wurden. Das Fazit des ersten Beratungsgesprächs war einen Folge-Termin abzustimmen. Das Ziel des Folge-Termins ist die Schätzung des aktuellen Fahrzeugs.

Soweit so gut. Der Folge-Termin wurde erfolgreich abgestimmt und ich habe morgens mein aktuelles Fahrzeug auf dem Hof des bayerischen Automobil-Herstellers zur Bewertung geparkt. Wir sind so auseinander gegangen, dass mein Verkäufer sich melden wird. Gemeinsam sind wir zur Kasse gegangen, da – HUIHUI – ich für die Ab- und erneute Anreise sogar einen Fahrschein für den öffentlichen Nahverkehr erhalten werde. Sozusagen eine Win-Win-Situation.

Auf dem Weg in den Kassenbereich bekam ich dann die volle Dröhnung. Der Monat war noch nicht einmal halb vergangenen und mein Autoverkäufer hatte bereits deutlich zu viele Fahrzeuge verkauft. Mich dabei natürlich noch nicht eingerechnet. Der Rückruf mit der Aussage zum aktuellen Wert des Fahrzeugs blieb an diesem Tag natürlich aus. Also, ab mit der nächste E-Mail, denn telefonisch erreiche ich nur sehr schwer mein Autoverkäufer.

Es folgte Angebote für die Anschlußfinanzierung des aktuellen Fahrzeugs, die aber grundsätzlich nicht in Frage kommen würden. Also gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: Fahrzeugabgabe und die Lücke zwischen Buchwert und aktuellem Wert zu zahlen oder ein Angebot für einen neuen Wagen einzuholen. Hehe, Neugeschäft. Würde ja sicherlich auch mehr Provision bringen.

Kaum hatte ich „Neuwagen“ ausgesprochen hat irgend ein kleines Mainzelmännchen einen Schalter umgelegt und mein Gegenüber war wie ausgewechselt. Ehrlich gesagt: Es war unmöglich die Eurozeichen vor mir zu verbergen. Danach ging alles sehr schnell.

Zufälligerweise gab es in seiner Datenbank ein Fahrzeug, das noch im Juli „vom Hof“ musste. Und auf diesem Fahrzeug waren besonders viele Rabattaktionen. Ich war wie gefesselt. Nachdem ich fragte, ob ich mir das Fahrzeug ansehen kann, ereilte mich ein pfeilschnelles „Ja, selbstverständlich!“. Und zufällig stand das Fahrzeug direkt neben dem Eingang. Zufälle gibt es.

Klar. Ein Auto mit vielen Extras ist immer toll. Und ja, ich war sofort hingerissen und in seinem Bann gefangen, so dass ich mich am Ende exakt für dieses Fahrzeug entschieden habe.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass es auch weiterhin der Automobil-Branche noch zu gut geht. Der gesamte Verkaufsprozess samt Beratung war eine Aneinanderreihung von Zufällen. Warum wurde ich nicht gleich zu Beginn der Gespräche nach meinen Vorstellungen, Vorlieben und auch nach meinem finanziellem Background gefragt. Stattdessen wurde ein Feature- und Funktionsfeuerwerk nach dem anderen abgebrannt.

Daher habe ich für alle Autokäufer sieben wesentliche Grundregeln, die ihr beim Autokauf berücksichtigen solltet, zusammengefasst.

Ich wünsche euch maximalen Erfolg damit.

Regel 1: Die Kundenansprache erfolgt immer in der 1. Person Plural mit „wir“.
Autoverkäufer: „Was haben wir uns denn vorgestellt?
Übersetzung für Kunden: „Sie haben sich vielleicht im Vorfeld informiert und interessieren sich bereits für ein Modell und/oder Typen Variante?“

Regel 2: Starte niemals ein Verkaufsgespräch mit der kleinsten Motorisierung
Autoverkäufer: „“
Übersetzung für Kunden: „“

Regel 3: Vergesst die Währungsbezeichnung Euro. Autoverkäufer rechnen in Gewicht
Autoverkäufer: „Wieviel Kilo bringen wir denn mit?“
Übersetzung für Kunden: „Mit welcher Höhe der Anzahlung darf ich bei Ihnen rechnen, um das Angebot belastbar zu kalkulieren?“

Regel 4: Frage nie wie der bisherige Monat verlaufen ist und ob es immer noch die Hochzeiten eines Autoverkäufers gibt
Autoverkäufer: „So jeden Tag ein Vertrag. Das muss mal langsam aufhören.“
Übersetzung für Kunden: „“

Regel 5: Angaben zu Zeit und Entscheidung können den Kaufprozess drastisch beschleunigen
Autoverkäufer: „Der Wagen muss noch in diesem Monat vom Hof, damit wir weniger auf der Uhr haben“
Übersetzung für Kunden: „Wenn Sie sich für dieses Fahrzeug entscheiden kann ich Ihnen auf die bisherigen Konditionen noch einen besonderen Kundenrabiat weitergeben. Dazu müsste die Abwicklung jedoch noch in diesem Monat abgeschlossen sein.“

Regel 6: Nie anrufen, wenn der Verkäufer eigentlich keine Zeit hat
Autoverkäufer: „Ich habe gerade einen sitzen und melde mich später bei Ihnen“
Übersetzung für Kunden: „Lieber Kunde, ich bin gerade im Beratungsgespräch und würde Sie daher gerne später zurückrufen. Wie passt es Ihnen heute Nachmittag um 15.00 Uhr?“

Regel 7: Abkürzungen sind Bestandteile der Gespräche
Autoverkäufer: „Wegen dem AL ruf ich an und wir machen einen Termin“
Übersetzung für Kunden: „Sofern die Neuzulassung abgeschlossen ist komme ich erneut telefonisch auf Sie zu, um gemeinsam mit Ihnen einen Termin für die Fahrzeug-Übergabe abzustimmen. Bitte nehmen Sie sich dafür ausreichend Zeit mit.“

Schreibe einen Kommentar


*